Richtlinien für die Leistunsprüfung 2023/24

Leistungsprüfungsvölker erstellt 2023 (Königinnen-Zeichenfarbe: Rot)

Warum machen wir eine Leistungsprüfung?

Jeder Züchter ist auch Prüfer und übernimmt eine sehr wichtige Aufgabe bei der Auswahl der leistungsgeprüften Vatervölker. In den dann darauffolgenden Jahren ist es uns möglich, gezielte und ausgelesene Vatervölker auf unseren beiden Belegstellen zu haben. Außerdem hat der Prüfer auch den Vorteil, dass er mütterlicherseits von einer leistungsgeprüften Mutter nachzüchten kann. Der Prüfer erhält dann mehr Honig, gute Völker und kann leistungsgeprüfte Königinnen mit guten Erbanlagen verkaufen oder weitergeben.

Der Züchter

Jeder einzelne Züchter liefert 9 Carnica-Reinzuchtköniginnen (möglichst von der Zuchtrichtung Sklenar), die von einer gekörten Mutter abstammen. Sie müssen auf Belegstellen begattet worden sein. Diese Königinnen werden vom Züchter erst nach der Begattung mit roten Opalithplättchen mit den Nummern 1 bis 9 gekennzeichnet und in einen genormten, mit Honigteig gefüllten Versandkäfig mit 5 Begleitbienen gegeben. Beim Anbringen der Opalithplättchen ist darauf zu achten, dass die Zahlen auch immer in Flugrichtung der Königin ausgerichtet sind. Damit soll verhindert werden, dass Züchter durch eine spezielle Schrägstellung der Zahlen ihre eigenen Königinnen erkennbar machen.

RichtigFalsch

Die Versandkäfige sind bereits mit den Nummern der Königinnen versehen.
Beim Verteilungstermin (Freitag 7. Juli 2023, 19:15 Uhr beim Gasthaus Brückenwirt) werden die Königinnen von Bernd Meierhofer in Empfang genommen und anonym verteilt (Opalithplättchen, Versandkäfige und Futterteig werden bei der Züchtergruppenbesprechung am 9. Juni bzw. auf den Belegstellen kostenlos verteilt).

Der Prüfer

Der Prüfer erhält beim Verteilungstermin 9 Carnica-Reinzuchtköniginnen. Davon sind eine oder zwei eigene Königinnen. Der Rest sind Königinnen von anderen Züchtern. Diese sind jetzt sein Eigentum. Der Prüfer kann seine eigenen Königinnen nicht erkennen, da sich alle Königinnen in gleichen Versandkäfigen befinden und identisch mit den Nummern 1 bis 9 gekennzeichnet sind. Damit soll sichergestellt werden, dass alle 9 Prüfvölker in ihrem Verhalten und in ihrer Honigleistung gleich bewertet werden.

Das Zuchtbuch für die Leistungsprüfung 2023/24

Bernd Meierhofer führt die anonyme Verteilung durch. D.h. er vergibt für jede Prüfkönigin eine neue Zuchtbuchnummer der Züchtergruppe. Daneben wird – falls vorhanden – die Zuchtbuchnummer des Züchters vermerkt. Um die Prüfköniginnen unterscheiden zu können, wird von Bernd Meierhofer beim Königinnentausch ein Zuchtbuch erstellt und unter Verschluss gehalten. Es werden keine Auskünfte oder Informationen über die Herkunft und die Linienbezeichnung an die Prüfer weitergegeben (auf Anfrage können eigene, ausgefallene Königinnen ergänzt werden).

Die Prüfvölker

Um vergleichbare Leistungswerte der Königinnen zu erhalten, müssen für alle 9 Königinnen die gleichen Startbedingungen geschaffen werden. Ziel muss es sein, dass alle 9 Prüfvölker gleich stark eingewintert werden (mindestens ein Magazin sollte sehr voll sein oder stark durchhängen).

Um dies zu erreichen, werden drei Möglichkeiten empfohlen:

  1. Bildung von 9 Brutablegern mit 4 beidseitig, großflächig bebrüteten Waben und den darauf sitzenden Bienen sowie den zusätzlichen Bienen von 4 besetzten Waben. Zusätzlich sollten mindestens 1 Pollenwabe und mindestens 1 Futterwabe mitgegeben werden.
  2. 9 Kunstschwärme mit 2kg Bienen bilden und zusätzlich 2 beidseitig, großflächig bebrütete Waben geben.
  3. Es besteht auch die Möglichkeit (schlechteste Lösung) Ertragsvölker umzuweiseln. Dabei ist darauf zu achten, dass die unteren Zargen im Bereich der Brut bzw. des Wintersitzes mit gleichen Waben erstellt werden. D.h. es sollten bei allen 9 Prüfvölkern gleich viele Pollenwaben an der gleichen Stelle vorhanden sein. Es ist auch wichtig, dass die Brutwaben in dem Bereich, in dem sich die Brut im Frühjahr auszubreiten beginnt, schön und nicht überfüllt sind. Die Völker sollten bei der Umweiselung hinsichtlich ihrer Volksstärke ausgeglichen werden.

Zu Beginn des Prüfjahres dürfen die Völker nicht verstärkt werden. Es ist daher sehr wichtig, dass alle Prüfvölker stark sind. Alle 9 Prüfvölker müssen immer gleich behandelt werden und immer zusammen am Standort bleiben. Mit allen 9 Völkern kann auch gewandert werden. Ein Schröpfen dieser Prüfvölker sollte möglichst bis zum Ende der Tracht vermieden werden. Wenn vorher Brutwaben oder Bienen entnommen werden müssen, dann so wenig wie möglich und von allen Prüfvölkern gleich viel.

Stockkarten

Für die Auswertung der Leistungsdaten müssen die dafür vorgesehene Stockkarten (siehe: Stockkarten-Vorlage der Carnica Zuchtgruppe Salzburg) geführt werden. Die folgenden Felder müssen vom Prüfer auf den einzelnen Stockkarten ausgefüllt werden:

  1. Volknummer = Bodennummer der Beute des Prüfers
  2. Honigschleudern. Jedes Schleuderergebnis wird auf 100 Gramm genau eingetragen (z.B.: 8,2 kg). Die vollen Honigwaben werden gewogen und die leeren Waben abgezogen. Dies ergibt die genaue Menge des geschleuderten Honigs. Eine Schätzung ist nicht zulässig und würde das Ergebnis verfälschen.
  3. Allgemeiner Befund. Bei jeder Begutachtung werden die Sanftmut, der Wabensitz und die Schwarmneigung mit den Noten 1 bis 4 bewertet (siehe Stockkarte rechts unten).

Nach Abschluss der Honigernte oder spätestens bei der Züchtergruppenbesprechung im September sind die Stockkarten bei Bernd Meierhofer oder Andreas Freundlinger abzugeben.

Abschluss der Leistungsprüfung

Nur wer die Stockkarten am Ende des Prüfjahres abgibt, erhält im September bei der internen Ergebnisbesprechung die Original-Zuchtkarten seiner geprüften Völker. Dabei werden auch übersichtliche Ergebnislisten verteilt. Damit erhält der Prüfer die Linienbezeichnung und kann von diesen Königinnen mit Abstammungsnachweis nachziehen. Der Ergebnisse der Prüfung werden dann auf der folgenden Jahreshauptversammlung – mit Zustimmung des Züchters – bekanntgegeben.
In der Endauswertung wird die Honigleistung in Prozent angegeben. Für Sanftmut, Schwarmneigung und Wabensitz werden die errechneten Mittelwerte angegeben.

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